Der Weibsteufel
von Karl Schönherr
Ein Bergdorf. Eine Frau, ihr Mann, ein junger Grenzjäger. In kargen Anmerkungen entspinnt sich Karl Schönherrs Schauspiel aus dem Jahr 1915. Mit Wucht braut sich hier ein tödlicher Konflikt zusammen. Der Mann ist ein erfolgreicher Hehler. Um ihn zu überführen, wird der neue Grenzjäger auf seine Frau angesetzt: „Mach sie verliebt, bis sie zu schnattern anfängt, die Gans“. Daraufhin versucht auch der Mann, sie in seine Machenschaften einzubinden. Er verlangt von ihr, den Grenzjäger zu becircen und so lange hinzuhalten, bis er seine Schmuggelware aus dem Hause geschafft hat. „Wenn er dich fangen will, so fang ihn du. Tu ihm auch ein bissl schön; brauchst ja nur dazusitzen und ein bissl das Maul verziehen.“
Das Weib wird zum Spielball männlicher Ambitionen. Doch sie lehnt sich dagegen auf. Sie findet zu sich selbst, zu ihrem Selbstbewusstsein und dem eigenen Begehren. Erstarkt geht sie als Siegerin aus dem Konflikt hervor.
„Sei froh, jetzt hast du doch endlich ein richtiges Weib. Bis jetzt bin ich nur so ein leerer Teigbatzen gewesen. Aber jetzt ist im Teig Hefe drin, jetzt denk ich, geh ich erst auf!“.
Mitwirkende:
Regie: Barbara Zimmermann, Kostüme: Katja Weeke; Musik: Ephraim Wegner
Schauspiel: Juliane Flurer, Dominik Berberich, Simon Matt
Premiere: Sa 18. November 2017